Aktionstag KiTAKOLLAPS
Initiiert und koordiniert von Eltern, Pädagog*innen sowie Trägern aus dem ganzen Land Brandenburg treffen sich am Montag Erzieher*innen und Kinder von Kitas in freier Trägerschaft sowie von Kita-Einrichtungen der Gemeinde Rangsdorf vor dem Rathaus. Angesichts fehlenden Personals und knapper Betreuungsplätze warnten Eltern, Erzieher*innen sowie Träger vor einem Kitakollaps. Verkürzte Öffnungszeiten, fehlende Kitaplätze und ausgebrannte Erzieher*innen - das ist die prekäre Lage, auf die mit der Aktion KiTAKOLLAPS aufmerksam gemacht werden sollte.
Bürgermeister Klaus Rocher steht hinter diesem Aktionstag. Mehrere Kritikpunkte adressiert er an die Politiker im Land Brandenburg.
Es werde zu viel Geld in der Bürokratie verbraucht, anstatt es für die Kinder einzusetzen. Hierzu zwei Beispiele: Statt einem Antrag pro Quartal pro Kita wie früher, sind heute mehrere für Zuschüsse zu stellen. Aufgrund von kurzfristigen Gesetzesänderungen mussten Elterneinkommen doppelt ermittelt werden – für die Zuschüsse und nach der gemeindlichen Satzung.
Es besteht ein gravierender Mangel an Kitaplätzen. Dies wurde leider erst mit den ukrainischen Geflüchteten auch landesweit erkannt. Die Wartelisten für Kita-Plätze waren aber schon vorher lang. Obwohl nach den Landesprognosen die Kinderzahlen in fast allen Kommunen im Land seit mehr als einem Jahrzehnt sinken sollten, ist seit vielen Jahren das Gegenteil der Fall. Die Gemeinden haben nach dem Kita-Gesetz für die Gebäudeunterbringung der Kitas zu sorgen – das Land hat die Kommunen nach der Landesverfassung auskömmlich für die Pflichtaufgaben auszustatten. Letzteres erfolgt aber nicht.
Es fehlt an Fachkräften. Trotzdem ähnelt die Anerkennungspraxis ausländischer Berufsqualifikationen in Brandenburg eher einem bürokratischen Hürdenlauf als der Praxis der Einstellung von Quereinsteigern als Erzieher*innen oder Lehrer*innen. Qualifizierte Fachkräfte sollten nicht ihren erlernten Beruf oder ihr Studium komplett wiederholen müssen. Stattdessen ist es wichtiger, dass die deutsche Sprache gelernt wird, um Verständigungsprobleme zu vermeiden. Auch fehlende Sachverhalte müssen in einem angepassten Ausbildungsprogramm nachvermittelt werden.
Mit Unterstützung der Medien und der Öffentlichkeit hoffe ich, dass die Botschaft die Verantwortlichen auf Landesebene erreicht.
gez. Rocher
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