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Von Skudden und Skabiosen: Exkursion zum europäischen Naturerbe auf dem Großmachnower Weinberg

10. 06. 2023 von - Uhr

Treffpunkt: Mittenwalder Straße (K7236), westliche Zufahrt zum Weinberg

15834 Rangsdorf, OT Groß Machnow

Anmeldung: oder (0331) 971 64 886

 

Rangsdorf. Das Natura-2000-Gebiet „Großmachnower Weinberg“ ist ein bedeutendes Refugium für alte Eichen und seltene Trockenrasenarten in Südbrandenburg. Auf einer Exkursion im Rahmen des Natura-2000-Tages nimmt der Botaniker Ralf Schwarz Naturinteressierte mit in die faszinierende Pflanzenwelt von Grauer Skabiose, Blutrotem Storchschnabel und Silbergrasfluren.

 

Schon seit beinahe 90 Jahren (1936) ist der Großmachnower Weinberg Naturschutzgebiet und das aus gutem Grund: Im Süden Brandenburgs beheimatet er eines der größten Vorkommen von Steppenflora und ist für seinen Reichtum an wärmeliebenden Pflanzen weit bekannt. Bei der Exkursion können Naturinteressierte mit langjährigen Gebietskenner*innen diese Vielfalt unter die Lupe nehmen. Wo Arten wie Graue Skabiose, Storchschnabel, Ähriger Ehrenpreis und Leimkräuter zuhause sind, fühlen sich auch viele Insekten wohl. So kann bei der Veranstaltung sicherlich auch das eine oder andere Exemplar der zahlreichen Wildbienen-, Wespen-, Zikaden- oder Heuschreckenarten entdeckt werden. 

 

Beweidung mit Skudden erhält Eichen und Trockenrasen

Der zwischen Rangsdorf und Mittenwalde gelegene Großmachnower Weinberg ist etwa 75 Meter hoch und während der letzten Eiszeit entstanden. Das knapp 13 Hektar große Natura-2000-Gebiet ist vor allem durch alte, bodensaure Eichenwälder geprägt, die auch kleinere Lichtungen aufweisen. Hier konnten sich die seltenen Trockenrasengesellschaften entwickeln. Damit diese auch erhalten bleiben, bedarf es einer angepassten Pflege. Konkurrenzstarke Arten wie Efeu, hochwüchsige Gräser oder nicht-heimische Arten wie die Spätblühende Traubenkirsche haben schwächere Pflanzen wie die Graue Skabiose in Bedrängnis gebracht und auch das Nachwachsen junger Eiche behindert. Die regelmäßige Beweidung mit Schafen und die Arbeit des Landschaftspflegevereins Mittelbrandenburg e. V., dem die Fläche gehört, sorgen hier nun dauerhaft für offene Stellen am Boden, für Licht und Wärme: Bedingungen, unter denen sich die empfindlichen Trockenrasenarten wohlfühlen und die kommende Eichen-Generation gedeihen kann. 

 

Anmeldung 

Bei Interesse für die Exkursion melden Sie sich bitte bis Freitag, den 09. Juni 2023 telefonisch unter: (0331) 971 64 886 oder per E-Mail unter für die Veranstaltung an. Die Exkursion ist kostenlos und dauert etwa zwei Stunden. Festes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung wird empfohlen. Außerdem ist ein Fernglas sehr vorteilhaft.

 

Grenzüberschreitender Naturschutz: Der Natura-2000-Tag

Jährlich am 21. Mai findet der Natura-2000-Tag statt. Der Tag soll europaweit daran erinnern, dass alle EU-Mitgliedsländer verantwortlich für den Schutz der Arten- und Lebensraumvielfalt in Europa sind. Natura 2000 ist ein grenzüberschreitendes Netz von Schutzgebieten in der Europäischen Union. Es dient dem Erhalt natürlicher Lebensräume sowie wildlebender Tiere und Pflanzen. Mit rund 620 Gebieten ist in Brandenburg gut ein Viertel der Landesfläche Teil dieses Netzes: Die stark gefährdete Rotbauchunke, die Kleingewässer zum Überleben braucht, ist hier zum Beispiel ebenso geschützt wie die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus, die in naturnahen Wäldern jagt und dort im Sommer Unterschlupf findet. Auch Lebensräume wie seltene Pfeifengraswiesen, die auf ein reiches und regelmäßiges Wasserangebot angewiesen sind, stehen unter Schutz. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg macht im Rahmen des Natura-2000-Tags mit zahlreichen Exkursionen und Führungen auf das europäische Naturerbe und informiert über alle Aktionen unter: https://www.natura2000-brandenburg.de/unsere-arbeit/aktuelles/natura-2000-tag

 

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. 1.100 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.

 

 
© Marlene Heidmeyer (Bild vergrößern)
© Marlene Heidmeyer

 

Veranstaltungsort

Mittenwalder Straße (K7236)

westliche Zufahrt zum Weinberg

15834 Rangsdorf - OT Groß Machnow

 

Veranstalter

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Projekt Natura-2000-Umsetzung
Heinrich-Mann-Allee 18/19
14473 Potsdam

Tel.: (0331) 971 64 878

Fax: (0331) 971 64 770

 
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