Mitteilung des Bürgermeisters der Gemeinde Rangsdorf – Lösungsmöglichkeit für die Kapazitätsprobleme von Schulen und Hort in Rangsdorf

Im Oktober 2017 hat die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur, Sport und Soziales der Gemeindevertretung, Frau Melanie Eichhorst, mit mir ein Papier vorgelegt, bei dem es um langfristige perspektivische Lösungen für die Kapazitätsprobleme von Schule und Hort ging. Die Mitglieder des Ausschusses wollten an dem Tag nicht über das Papier diskutieren. Nun ist es soweit, dass die Gemeinde kurzfristig zu einer langfristigen Lösungsvariante entscheiden muss. Die entsprechenden Beschlussvorlagen werde ich als Bürgermeister für die nächste Sitzung des Bildungsausschusses einbringen. Mit der Firma Terraplan wird, sofern das Brandenburger Finanzministerium nicht noch Einwände dagegen erhebt, zum Sommer ein Investor für das Konversionsgelände in Rangsdorf gefunden sein.

 

Für den Bereich direkt an der Dresdner Bahnstrecke gibt es durch den Bebauungsplan „Nord-Südverbinder“ Baurecht. Die Gemeinde Rangsdorf hat nun zu entscheiden, ob sie die komplette Oberschule Rangsdorf an diesen Standort verlegen will. Vorteil wäre, dass an einem Standort neben den Schulräumen gleichzeitig eine Sporthalle für die Oberschule und auch der Sport im Außengelände am selben Standort möglich wären. Derzeit nutzt die Oberschule die mehr als einen Kilometer entfernte Erwin-Benke-Sporthalle und für den Außensport das mehr als zwei Kilometer entfernte Erich-Dückert-Sportforum in der Lindenallee.

 

Ein weiterer Vorteil wäre, dass auf dem Bückergelände auch genug Platz wäre, um die Oberschule für eine Dreizügigkeit auszubauen. Damit wären auch mittelfristig Raumkapazitäten vorhanden, die am derzeitigen Standort in der Großmachnower Straße aus Platzgründen kaum zur Verfügung gestellt werden könnten.

 

Die Gemeinde müsste die ausgebauten Räume für die Oberschule anmieten und deshalb ein Ausschreibungsverfahren starten. Die Miete für die Nutzung der Oberschule würde die Gemeinde nach dem Brandenburger Schulgesetz vom Landkreis erstattet bekommen. Der Gemeinde entstünden nur Kosten, sofern die Sporthalle bzw. die Außensportanlagen ebenfalls anteilig durch Vereine genutzt würden.

 

Mit dem Umzug der Oberschule würde ein Schulgebäude für acht Klassen in Rangsdorf für eine andere Nutzung zur Verfügung stehen. Es würde sich anbieten, die Oberschule als Schulzentrum um eine Grundschule zu erweitern. An dem heutigen Standort der Oberschule könnten sowohl Kapazitäten für die Hortnutzung als auch für die Schulnutzung untergebracht werden. Da ein Grundschulteil nach und nach wachsen würde, wären mindestens für die nächsten vier Jahre die Kapazitäten für einen einzügigen Grundschulteil in der Großmachnower Straße, einschließlich zugehörigen Horts vorhanden.

 

Die Gemeinde müsste entgegen dem jetzigen Stand die Abschreibung für das Gebäude in der Großmachower Straße wieder selbst im Haushalt erwirtschaften. Anderseits würde es in der Mitte zwischen den beiden heutigen Grundschulstandorten einen weiteren Grundschulstandort geben. Dies würde zu einer Entlastung des Grundschulstandortes an der Clara Zetkin Straße führen, so dass dieser in den nächsten Jahren fast auf eine Zweizügigkeit zurückgefahren werden könnte: Damit würden an diesem Standort die derzeit vorhandenen Raumkapazitäten sowohl für den Hort als auch für die Schulspeisung ausreichen. Perspektivisch könnte die Gemeinde langfristig am Standort in der Clara Zetkin Straße gegebenenfalls erweitern, sofern der Zuzug nach Rangsdorf anhält und der Bedarf in einigen Jahren dafür vorhanden wäre.

 

Für den neuen Grundschulteil der Oberschule an der Großmachnower Straße gegenüber vom ehemaligen Penny-Markt wäre es perspektivisch notwendig, eine kleine Sporthalle zu bauen, ähnlich der Sporthallengröße am Grundschulstandort in Groß Machnow. Eventuell wäre auch eine größere Schulspeisung zu errichten. Hierfür könnten nach derzeitigem Stand Fördermittel des Landes Brandenburg aus dem kommunalen Investitionsprogramm genutzt werden, da es sich um ein Schulzentrum handeln würde. Für die Errichtung von Schulzentren gibt es eine Forderung durch das Land Brandenburg, die in dem Fall genutzt werden könnte.

 

Trotzdem bleibt die so oder so zu erledigende brandschutztechnische Ertüchtigung des derzeitige Hortgebäude in der Clara Zetkin. Diese müsste aber auf jeden Fall – egal ob das Gebäude als Schul- oder als Hortgebäude genutzt wird –  durchgeführt werden. Nach dem derzeitigen Stand, sofern das Förderprogramm des kommunalen Investitionsprogramme des Landes Brandenburg genutzt werden könnte, würden der Gemeinde für die vorgeschlagene Lösung Investitionskosten von einer halben bis einer Million Euro entstehen. Dies wäre wesentlich weniger, als was derzeit für die jetzige Variante des Hortneubaus im Fonanteweg vorgesehen ist, mit Investitionskosten von mindestens 2,5 Millionen Euro, wobei dann noch Folgekosten berücksichtigt werden müssten, zur notwendigen Erweiterung der Schulspeisung am Standort in der Clara Zetkin Straße und die erforderlichen zusätzlichen Räume für die Grundschule ebenfalls am Standort in der Clara Zetkin Straße.

 

gez.

Rocher

 

Foto:

© Archiv Gemeinde Rangsdorf - Bürgermeister Klaus Rocher

 

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Veröffentlichung

Di, 13. März 2018

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